Oldtimer-Wartung & Pflege

Tipps zur OLDTIMER-Wartung, Pflege und Gebrauch

 

Gratulation, Sie haben sich für einen schönen Oldtimer entschieden!

Hier finden Sie unsere Tipps, damit Sie mit Ihrem Wagen nicht nur viel Spaß, sondern auch eine bleibende Wertanlage haben:

Sie haben einen amerikanischen Oldtimer aus den Jahren vor 1990 gekauft (Corvette ab 1984 ausgenommen). Diese Autos wurden konstruiert, als es in Amerika noch viele Straßen ohne Asphalt gab. Die Geschwindigkeit war damals landesweit auf 55 Meilen begrenzt, also 88 km/h und dafür waren die Autos auch ausgelegt. Die Getriebeübersetzung der Muscle Cars ist sehr kurz, wodurch im letzten Gang oft schon bei 160 km/h sehr hohe Drehzahlen erreicht werden – die Wagen waren ja oft für den „Drag Strip“ gemacht.

Wenn Sie jetzt mit Ihrem Oldtimer von 1968 mit 400 PS auf die Autobahn gehen um BMWs zu jagen, dann fängt es bald an zu riechen und danach auch zu rauchen. Denn die die Getriebe, die Differenziale und die Achsen sind nicht für hohe Dauergeschwindigkeiten ausgelegt! Sie können schon mal auf 180 beschleunigen – kein Problem, aber gehen Sie dann nach kurzer Zeit besser wieder auf 55 Meilen runter. Sonst sagen Ihnen wegen zu viel Wärme und Druck die Dichtungen von Getriebe und Achse schnell „Adieu“ und die Karre wird regelrecht „inkontinent“ Die Motoren selbst halten allerdings meistens mehr aus.

Wenn jemand unbedingt schnelle Autobahnfahrten mit dem Oldtimer machen möchte, dann können wir gerne mit anderen Achsen und einem 5 oder 6 Gang Getriebe helfen.

Ihr Wagen ist vor 1973 gebaut, ohne Katalysator und mit Vergaser versehen, dann gilt es folgendes zu beachten:

  1. Der Wagen hat wahrscheinlich keine gehärteten Ventilsitze und hält länger die volle Leistung, wenn Sie dem Benzin einen Schluck Blei zugeben. Diesen sogenannten „Bleizusatz“ kann man im Internet für kleines Geld kaufen – pro Tankfüllung ein Schnapsglas voll genügt.
  2. Der Vergaser ist bei alten Autos manchmal nicht mehr so dicht und auch bei guten Vergasern verdunstet bei längeren Pausen das Benzin. Daher sollten Sie vor dem Starten mit kalten Motor erst einmal mit dem Gaspedal pumpen, damit das Benzin erstmal aus dem ca. 5 Meter weiter hinten liegenden Tank nach vorne gepumpt wird. Erst nach ca. 5-10 Mal pumpen betätigen Sie die Zündung und pumpen dabei weiter. Sollte der Motor nach 3 Sekunden noch nicht laufen, versuchen Sie noch mal ohne Zündung ca. 10 Sekunden zu pumpen und betätigen dann erneut den Anlasser. Nach längeren Standpausen ruhig auch mal 10 Sekunden „orgeln“, dann sollte der Motor aus dem Schlaf oder Winterschlaf erwachen.
  3. Jetzt stehen Sie vor der Eisdiele und wollen wieder starten. Alle schauen her – jetzt muss alles aufs erste Mal klappen: also pumpen… ABER NEIN – Dieses Mal nicht pumpen! Sondern nur mit leichtem bis etwa Halbgas anlassen. Denn wenn Sie pumpen, wenn der Motor noch warm ist, pumpen Sie in den vollen Vergaser noch mehr Benzin und der Motor säuft ab. Sie können ja auch nicht mehr trinken als in den Mund geht. 😉
  4. Wenn der Motor sehr heiß ist sowie bei hochverdichteten Motoren die nach einer schnellen Fahrt noch heiß sind nie pumpen! In diesem Fall das Gaspedal einfach halb bis voll durchdrücken und starten.
  5. Bei längeren Pausen immer die Batterie vor der Fahrt laden.
  6. Einmal im Jahr eine Inspektion bei der Werkstatt Ihres Vertrauens machen lassen.
  7. Bei jedem 2. oder 3. Tanken den Ölstand prüfen. Alte Motoren verbrauchen manchmal konstruktionsbedingt oder altersbedingt etwas Öl.

Ihr Wagen ist nach der Ölkrise von 1973 gebaut und hat einen Katalysator. Dann dürfen Sie keinen Bleizusatz verwenden! Das steht meistens auch irgendwo auf den Armaturen und direkt am Tank. Solange der Wagen einen Vergaser hat, funktioniert alles Weitere wie oben beschrieben.

Haben Sie einen Oldtimer wie z.B. die Corvette C4 mit Einspritzung, dann fahren Sie einfach genauso, wie mit Ihren heutigen Alltagswagen. Und ja: E10 darf rein, denn alle Autos vertragen E10, da weltweit schon immer E10 gefahren wird. Und glauben Sie nicht, dass in die Autos für Deutschland schlechtere Benzinschläuche wegen E5 eingebaut wurden.

Und übrigens: Alle Autos lieben es, wenn man sie vorsichtig warm fährt und danken es mit einem langen Leben des Herzstücks – dem Motor.

Jetzt wünschen wir Ihnen viele schöne und unvergessliche Fahrten mit Ihrem Oldtimer!

Welche Öle und Kühlmittel nehme ich für Oldtimer

Hier sehen Sie ein Foto von den Ölen und Kühlmitteln, die wir verwenden:

Öle und Kuehlmittel für Oldtimer

Sollten Sie nicht sicher sein, welches Öl in Ihrem Wagen ist, brauchen Sie sich nicht zu sorgen: Heutzutage vertragen sich alle Öle miteinander. Allerdings ist es bei Oldtimern ratsam die Öleigenschaft dem Alter des Motors anzupassen.

Das 10 W 40 Öl ist für alle überholten Motoren und alle Motoren, die in einem guten Zustand sind, geeignet.

Bei originalen Motoren mit hoher Laufleistung und Ölverlust durch den Motor und Undichtigkeiten  (und damit meine ich nicht das obligatorische  3 cm Tröpfchen mit dem jeder Oldtimer sein Revier markiert) ist dann eher 15 W 40 und bei großem Ölverlust 20 W 40 zu empfehlen.

In alten Kühlern haben wir die beste Erfahrung mit Glysantin Kühlerschutz gemacht. In jedem alten Eisenkühler können sich schon nach 5 Jahren minimale Rostpartikel ansammeln und eventuell zu einem Stau führen. Der Kühlerschutz verhindert diese Klumpen-Bildung.

Wichtig: Kein Sieb einbauen – denn das begünstigt Verstopfungen.

Viel Spaß beim Genießen Eurer alten Damen und Herren (damit meine ich nicht die Besitzer sondern die Autos😉)